Szombathelyi Egyházmegye

Szécshenyi 2020 - Európai Szociális Alap

Sankt Martin Kirchen in der Diözese


sankt martin


gosfa-olt-szoborGősfa

Die erste Erwähnung des Dorfes ist aus einer auf 1389 datierten Urkunde des Kapitels von Vasvár bekannt. Gősfa gehörte im Mittelalter zum Herschaftsgut der Burg der Familie Egervári, die den Franziskaner Orden in der Nachbarortschaft Egervár ansiedelte. Seine Bevölkerung wurde in der Türkenzeit zuerst von dem 1532 gegen Kőszeg (hoffnungsweise eigentlich gegen Wien) ziehenden osmanischen Heer dezimiert, anschließend 1550 von der Pest und oft durch die Plünderzüge der Soldatenaus den königlichen Grenzfestungen weiter vermindert. Das fast völlig entvölkerte Dorf wurde nach dem 1664 abgeschlossenen Frieden von Vasvár neuangesiedelt. Die Schlacht von Győrvár, bei dem die Kuruzzen 1706 im Transdanubischen Feldzug einen ihrer bedeutendsten

Siege über die Habsburger errangen, fand in der Nähe der Ortschaft statt. Die Gemeinde Gősfa wird in den Protokollen der Kirchenvisitationen als Filiale der Pfarrei von Egervár beschrieben. Die  katholische Gemeinschaft von Gősfa besuchte die Pfarrkirche von Egervár. Die Kinder gingen in Vasboldogasszony zur Schule, bis das Schulgebäude 1875 in Gősfa gebaut wurde. Die einschiffige Kirche wurde 1902 aus dem Nachlass von László Mazzag und Julianna Balogh nach den Plänen von József Kloibert gebaut. Die sakralen Einrichtungen wurden vom Szombathelyer Bildhauer und Vergoldungsmeister János Heckenast nach seinen eigenen Plänen angefertigt. Auf dem Altar steht die Holzstatue des Bischofs Sankt Martin, des Schutzheiligen der Kirche. Die 2001 eingeweihte Statue des Heiligen Martin, geschaffen vom Bagoder Bildhauer Attila Kovács, steht im Millennium Park an der Hauptstraße der Gemeinde. Pilger und Interessierte können die Geschichte des Dorfes in der Ausstellung in der ehemaligen Schule kennenlernen.


 

gyongyosfalu-uvegab-adakozo-mGyöngyösfalu

Gyöngyösfalu entstand in seiner heutigen Form im 20. Jahrhundert durch die Vereinigung von vier Gemeinden, die ehemals alle zu den Besitztümern der Esterházys gehörten. Kis- und Nagypöse wurden 1928 unter dem Namen Pöse, Ludad und Seregélyháza 1934 unter dem Namen Gyöngyösludad zusammengezogen. Pöse und Gyöngyösludad wurden 1950 unter dem Namen Gyöngyösfalu vereinigt. Die dem Heiligen Martin dem Bekenner geweihte mittelalterliche Kirche wurde von den Gemeinden Kis- und Nagypöse im 14. Jahrhundert erbaut. Nach der davon zeugenden Urkunde aus dem Jahre 1400 kennzeichnete das Ostfenster des Presbyteriums die Gemeindegrenzen.

Zur Wende des 20. Jahrhunderts geriet die Pfarrkirche in sehr schlechten Zustand, deshalb ließ Herzog Nikolaus Esterhazy sie sanieren und umbauen. Das laut des damaligen Pfarrers Lajos Wallner „winkelige Gebäude“ wurde eigentlich von den Fundamenten ab neu gebaut. Die Pläne wurden ähnlich der Kőszeger Herz Jesu Kirche vom Wiener Architekten Ludwig Schöne im neogotischen Stil erstellt. Die Gläubigen der Pfarrgemeinden trugen zu den Bauarbeiten durch beträchtliche Spenden bei. Die Bleiglasfenster der neuen Kirche wurden von den Spenden von Dénes Szluha von Verbó finanziert und stellen Szenen aus dem Leben des Schutzpatrons dar. Auf dem Gemälde des Kirchenschiffs ist die Szene der Mantelteilung von Amiens zu erkennen, es wurde 1882 vom österreichischen Maler Josef Veiter geschaffen. Die gleiche Szene trifft man auch auf dem Gemeindestempel von Nagypöse aus dem Jahre 1834: Martin auf seinem Pferd überreicht die eine Mantelhälfte dem Bettler.

 

 

hegyhatszentmartonHegyhátszentmárton

 

Die Gemeinde in der Region „Bergrücken von Vas” (Vasi-Hegyhát) wurde zum ersten Mal in einer auf 1388 datierten Urkunde des Kapitels von Vasvár als „Zenthmarton“ erwähnt. Péter Ivánczy, der ehemalige Gutsherr von Szentmárton ließ in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Norden der Siedlung ein kleineres Festungskastell bauen. Das Kastell wurde am Ende des 16. Jahrhunderts von den Türken abgebrannt, heute lassen sich nur noch die grün bewachsenen Ruinen, der ehemalige Burggraben und ein Teil der Erdschanzen sehen. Die im 13. Jahrhundert auf einem Hügel über der Raab gebaute ehemalige Kirche des Dorfes war die Pfarrkirche der Dörfer im Tal des Lugos-Bachs. Diese, dem heiligen Martin geweihte Kirche stand auf dem Gebiet des heutigen Friedhofes. Hier wurde ein in der Mitte durchgebrochenes Tortympanon mit einer „Agnus Dei“-Darstellung gefunden, das wahrscheinlich von der Bauwerkstätte von Ják aus dem Jahr 1240 stammt. Es wird in der „neuen“, 1887 gebauten Kirche, unter der Chorempore aufbewahrt.

Das Kircheninventar aus dem Jahr 1566 berichtet, dass die Kirchenglocken gestohlen wurden. Die Dörfer im Lugos-Tal wurden 1588 infolge eines osmanischen Raubzuges vollständig entvölkert. Die Steine der in Türkenzeit „eingestürzten verwüsteten Kirche“ wurden zur Renovierung der Kirchenfestung abgetragen. Laut der Kirchenvisitation von 1698 „liegt die jenseits der Mauern stehende und zu Ehren des Heiligen Martin errichtete Kirche in Trümmern“. Die Steine wurden abgetragen. Die letzten Überreste ließ der neue Gutsherr, Károly Sigray, im18. Jahrhundert in die frisch renovierte Kirche in Ivánc einbauen. Die neue Kirche wurde 1887 am südlichen Ende des Dorfes erbaut. Ihr Altarbild zeigt die Szene von Amiens: der Schutzheilige der Kirche ist auf seinem Pferd zu sehen, gekleidet in Husarenuniform und Tschako mit Federschmuck, wie er seinen Mantel mit dem Bettler teilt.Die Apostelstatuen des Hl. Petrus und Paulus beiderseits des Altars wurden 1994 restauriert.

 


 

kemenesszentmarton-oltKemenesszentmárton

Schriftlich wird das Dorf erstmal 1325 erwähnt, als Tamás, Propst von Vasvár in einer Urkunde die Belehnung der Mitglieder der Familie Mesteri durch einen gewissen Rufain von Szentmárton dokumentiert. Der Name des Dorfes taucht auch in einer Urkunde von 1413 auf, in der die Behörde des Komitats Vas eine Bezeugungsurkunde über die Schäden ausstellte, welche die Familie Sitkei durch die Ausplünderung der Siedlung und des Herrenhauses von Miklós Szentmártoni anrichtete.

Die dem Heiligen Martin geweihte Kirche steht in der Dorfmitte und wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Das Gebäude wurde wegen der ständigen Bedrohung durch die Türken in eine Wehrkirche zur Sicherung der Verteidigungslinie der Raab umgebaut. Daran erinnern die Schießscharten-artigen Fenster an den Seitenmauern. Das Dorf wurde in der Zeit der türkischen Besetzung Ungarns mehrmals geplündert, das letzte Mal 1683 durch Tataren auf dem Rückzug nach der gescheiterten Belagerung von Wien. In der Zeit der Reformation ging die Kirche in den Besitz der evangelischen Gemeinde über, und wurde zum religiösen Zentrum der Gegend. Hier lebte auch der evangelische Prediger der Kemenes-Region. Die Katholiken bekamen die Kirche 1732 mit einem königlichen Dekret zurück. Anschließend wurde der Fassadenturm erbaut, sowie das Kirchenschiff und der Altar im Barockstil umgestaltet. Das Hauptaltarbild stammt von einem unbekannten Meister aus dem 19. Jahrhundert, und stellt den Heiligen Martin auf einem Pferd sitzend dar, wie er seinen Mantel mit dem Bettler von Amiens teilt. Man kann auch auf dem Rundstempel der Pfarrei aus 1860 den Heiligen Martin mit einem Hirtenstab sehen, wie er seine Hand zum Segen hebt. Auf dem Rundschrift des Siegels steht „K * SZENTMÁRTONI * KAT EGYHÁZ PECSÉTJE 1860“ (STEMPEL DER KATH. KIRCHE VON K * SZENTMÁRTON * 1860) Die Kirche wurde 1958 renoviert und das Dorf wurde als Filialgemeinde der Pfarrei von Vönöck, später der Pfarrei von Celldömölk zugeordnet.

 


 

koszegdoroszlo-oltKőszegdoroszló

Die erste schriftliche Erwähnung der am Szerdahelyi-Bach liegenden Ortschaft am westlichen Rand des Komitats Vas stammt aus dem Jahr 1279. Damals gehörte es zum Herrschaftsgut der Burg Kőszeg (Güns) im Besitz der „Güssinger Grafen“, wie die Herren von Güns (auf. Ung. Kőszegiek) in der deutschsprachigen Fachliteratur irrtümlicherweise genannt werden. Die im Mittelalter gebaute Kirche wurde dem Heiligen Martin geweiht. Während der Reformation diente sie als Filialkirche der evangelischen Kirchengemeinde Pöse (heute Gyöngyösfalu). Laut der Visitation von 1698 hatte die Kirche eine Holzbalkendecke, ein gewölbtes Presbyterium, eine hölzerne Chorempore und eine Steinkanzel. Die Katholiken erhielten ihr Gotteshaus Anfang der 18. Jahrhundert zurück, wobei sie zuerst zu einer Filialkirche der Pfarrei von Kőszeg wurde. 1757 wurde dann die Gemeinde als Filiale der reorganisierten Pfarrei von Kőszegszerdahely angegliedert. Die Kirche wurde 1769 umgebaut, zu dieser Zeit bekam das Schiff ein böhmisches Kappengewölbe, und wurde die Sakristei erbaut. Das nahe am Bach stehende Bauwerk musste 1892 wieder renoviert werden: die rissige Mauer an der Nordseite zum Bachufer hin und der Turm, der allmählich umzustürzen begann, wurden durch Strebepfeiler verstärkt. Durch die denkmalpflegerischen Aufdeckungsarbeiten von 1975 kamen die Experten zu neuen Erkenntnissen über die mittelalterlichen Details der Kirche. Das in der Barockzeit eingemauerte Südtor aus dem Mittelalter und die Spuren von zwei Schlitzfenstern wurden freigelegt. Die Teilstücke des Tulpenfrieses der Süd- und Westmauer wurden auch in dieser Zeit ergänzt. Das Hauptaltarbild wurde 1857 vom österreichischen Meister Johann Rath geschaffen und stellt den Bischof von Tours in Begleitung von drei Engeln dar. Einer hält den Hirtenstab in der Hand, einer den Schwert und der dritte die Mantelhälfte. In der rechten unteren Ecke des Gemäldes über der Signatur des Meisters ist die Szene von Amiens zu sehen.

 

 

nagytilaj-oltarkepNagytilaj

Die Bewohner der Ortschaft werden zuerst in einer auf 1293 datierten Urkunde des Kapitels von Vasvár erwähnt. Über die dem Heiligen Martin geweihte Kirche der Gemeinde berichtet eine Urkunde von 1407 aus der Zeit von Sigismund von Luxemburg (in Ungarn König Zsigmond). Die mittelalterliche Kirche stand westlich vom heutigen Dorf am sog. Kirchenhang am Waldrand. Archidiakon István Kazó beschrieb die Kirche nach seiner Visitation von 1698 folgendermaßen: „(die Kirche) lag im Wald, vom Dorf drei Stadien in Richtung Westen entfernt; sie wurde von alten Katholiken zu Ehren von Sankt Martin gebaut, sie sieht nach Westen, sie ist verwüstet, das gewölbte Presbyterium und die allmählich einstürzenden Mauer sind noch zu erkennen“. Die Kirche wurde 1750 restauriert. Die mittelalterlichen Gewölbe wurden verstärkt, das Dach wurde mit Holzschindeln bedeckt, und die Kirche bekam einen Turm aus Holz. Über die Jahre geriet die Kirche erneut in schlechten Zustand, schließlich wurde sie 1882 abgerissen. Ihr Standort auf dem Acker wurde mit einem Steinkreuz markiert. Die Aufschrift lautet „Az 1882-ben lebontott templom helyén emeltetett a r.kath N.tilaji hitközség által” (Am Standort der 1882 abgerissenen Kirche errichtet durch die r. kath. Kirchengemeinde Nagytilaj). Die heutige Kirche in der Dorfmitte wurde 1883 gebaut. Das Erdbeben im Jahr 1956 hat die Kirche bedauerlicherweise innen und außen beschädigt, die Mauern bekamen Risse, der Verputz ist heruntergefallen. Die entstandenen Schäden wurden repariert. Die Fresken schuf der Szombathelyer Maler József Gál im Jahr 1941. Auf dem hölzernen Hauptaltar der einschiffigen Kirche ist der Heilige Martin, der Schutzheilige der Kirche zu sehen. Das Gemälde stellt die berühmte Szene von Amiens dar. Martin sitzt auf einem Pferd und teilt seinen Mantel mit dem nackten Bettler.

 


nemeskolta-oltNemeskolta

Die erste namentliche Erwähnung der Gemeinde Nemeskolta ist in einer Urkunde des Königs Ladislaus IV. aus dem Jahre 1288 zu lesen. Das Kirchenzehntel der dem Heilgen Martin gewidmeten Kirche schenkte Kálmán, der Bischof von Győr 1342 dem Kanoniker Lector des Kapitels von Vasvár. Die Kirche gelangte in der Zeit der Reformation in den Besitz der Protestanten. Die Generalversammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn fand 1664 in der Gemeinde statt. In diesem Zeitraum besuchten die katholischen Gläubigen die Cäcilienkirche in Zsennye. Bei der Visitation von Propst Péter Tormásy im Jahre 1674 standen lediglich die Kirchenmauern, das Kirchenschiff diente als Begräbnisstätte. 1697 hatte sie bereits einen Turm aus Holz, eine Chorempore und eine kleinere Glocke. Die Katholiken erhielten die Kirche 1720 durch eine Entscheidung des Komitats Vas zurück. Mit den Jahren verkam das Gebäude immer mehr, zum Schluss war es nur noch eine Ruine, die Anfang des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. Das Schloss der Vidos-Familie und die neue Kirche wurden in den 1860er Jahren nach den Plänen von Miklós Ybl in romantisch-klassizistischem Stil gebaut. Das Altarbild der Kirche zeigt den verklärten Bischof Sankt Martin. Der letzte Inhaber des Schlosses war Mária Németh, eine gefeierte Opernsängerin der Zwischenkriegszeit. Die herausragende Sopranistin spielte auch in dem 1935 teilweise hier gedrehten Spielfilm „Hallo, Budapest“.

 

 

sopte-oltarkep-reszlSöpte

Laut schriftlicher Quellen bestand die dem Heiligen Martin gewidmete Kirche bereits im Jahr 1460, Aufzeichnungen berichten sogar über eine selbständige Pfarrei der Ortschaft. Die Kirche gelangte nach der Verwüstung durch die Türkenkriege in die Hände der Protestanten. Laut der Kirchenvisitation von 1697 hatte sie ein gewölbtes Presbyterium und im Schiff stand eine Kanzel aus Stein. Anfang des 18. Jahrhunderts befand sich das Gebäude im ruinenhaften Zustand. Die heutige Kirche wurde 1723 auf einem von Steinmauern eingezäunten Grundstück errichtet. Sie erhielt ihre heutige Gestalt durch den Umbau von 1830, als das Tonnengewölbe entstand. Auf der Eingangsseite befindet sich eine gewölbte Orgelempore. Die Nebenaltäre und der Taufbrunnen repräsentieren den „ländlichen Barockstil“. Das Hauptaltarbild ist eine ikonographische Besonderheit. Der Heilige Martin als Bischof wird mit einem Glorienschein dargestellt, wie er vor dem Kreuz Christi kniend betet und die Heilige Dreifaltigkeit verehrt. Gottvater mit Tiara und der Heilige Geist – umgeben von Engeln – blicken aus den Wolken des Himmels auf ihn herab. Die Gans im Vordergrund des Gemäldes und die Szene der Mantelteilung von Amiens im Hintergrund verweisen eindeutig auf den Heiligen Martin. Die Kirche wurde 1954 renoviert. Im damals gemalten Deckenfresko sieht man den Heiligen Martin, wie er seine Mutter tauft.

 


 

20150415-templ-0001Szombathely, Sankt Martin Kirche

An der Stelle der Martinskirche befand sich bereits in der spätrömischen Zeit eine christliche Kultstätte. Die nördliche Seitenkapelle der Kirche wurde der Legende nach über dem Geburtshaus des Heiligen Martin erbaut. An der Seitenwand der Kapelle wurde bei den Renovierungsarbeiten im Jahr 2015 eine alte lateinische Inschrift entdeckt und freigelegt: HIC NATUS EST SANCTUS MARTINUS – hier wurde Sankt Martin geboren. Schon im Jahr 860 stand hier bestimmt eine Kirche. Im Mittelalter diente die Kirche als Pfarrkirche von Szombathely, und es blieb so bis 1638, als der Bischof von Győr, György Draskovich die Pfarre in die Burgkirche versetzte, und die Martinskirche dem Dominikanerorden schenkte, dem sie bis 1950 gehörte.Das Gebäude wurde zwischen 1668 und 1674 bedeutend erweitert. Damals wurde auch das Dominikanerkloster gebaut, was heute das Sankt Martin Besucherzentrum beheimatet. Hier sind folgende Ausstellungen zu sehen: Martinskult in Szombathely, Sankt Martin in der Folklore, Martindarstellungen in West-Transdanubien, Gedenkzimmer von Erzsébet Batthyány, Gedenkzimmer des Dominikanerordens. Der Gruft unter der Kirche ist die Cella Memoriae, die Rekonstruktion einer urchristlichen Grabkammer angeschlossen. Der Martinsbrunnen vor der Kirche wird bereits 1360 in einer Urkunde erwähnt. Der Legende nach taufte Martin nach seiner Rückkehr in die Heimat seine Mutter an dieser Stelle. Diese Szene stellt die 1938 über dem Brunnen errichtete Skulptur von István Rumi Rajki dar. Der Friedhof Sankt Martin ist der älteste Friedhof Ungarns. Er diente fast zweitausend Jahre lang als Begräbnisstätte. Schon in der Römerzeit beerdigten die Urchristen ihre Toten hier. Hier mag die erste Ruhestätte des Heiligen Quirin gewesen sein. Im Friedhof kann man heute nur noch Gräber aus dem 19-20. Jahrhundert sehen, die römischen Funde kamen in Museen. Das einzige, bis heute benutzte römische Denkmal ist ein Kapitell neben dem Friedhofskreuz, was heute als Ablagefläche für Kerzen dient.

 


totszentmarton-oltTótszentmárton

 

 

 

 

 

 

 

 

vamoscsalad-szentely-freskoVámoscsalád

Die erste urkundliche Erwähnung von Vámoscsalád unter dem Namen Chalad stammt aus dem Jahr 1221. Seine dem Heiligen Martin geweihte mittelalterliche Kirche stand auf dem Gebiet des heutigen Friedhofs, an der Stelle, wo heute die Bezerédj-Gruft steht. Sie wurde später wegen seines ruinenhaften Zustands abgerissen. Der Bau der derzeitigen Kirche wurde 1791 nach den Plänen des Soproner (Ödenburg) Johann Donner begonnen, und sie wurde vom ersten Bischof von Szombathely, János Szily eingeweiht. Ende des 20. Jahrhunderts wurde der liturgische Raum neu gestaltet, das alte Altarbild wurde entfernt. An seine Stelle kam 1986 eine Wandmalerei mit einer Fläche von 54 m2. Das Bild stammt von József Prudzik und stellt den Heiligen Martin als Missionar dar. Auf den Wachssiegeln und Stempeln der Gemeinde ist auch die Gestalt des Heiligen Martin zu sehen. Der Stempel, der Martin bei der Mantelteilung darstellt, wurde auf den Urkunden der Pfarrei zwischen 1916 und 1982 verwendet. Das Relief der großen Glocke der Kirche aus 1902 bildet den Bischof Martin mit dem Kreuz in seiner Hand ab. Im derzeitigen Wappen der Gemeinde erscheint die Gestalt des Bischofs Martin mit der Gans. Vor dem Pfarrhaus steht eine Holzstatue des Heiligen Martins, sie wurde von László Pintér 2000 geschaffen. In der Ortschaft wurde 1785 Izidor Guzmics, der berühmte Benediktinerabt von Bakonybél geboren, der dem St. Martinsberg den Namen Pannonhalma gab. (Die Benediktinerabtei wird auf Deutsch immer noch Erzabtei Martinsberg genannt). Im Jahr 1913 nahmen 350 Einwohner der Gemeinde an den Feierlichkeiten teil, als die Reliquie des Heiligen Martin nach Szombathely gebracht wurde. An der Gemeindegrenze stehen die Bezerédj-Lindenbäume, die der Vater des hingerichteten großen Kuruzzenführers Imre Bezerédj zum Gedenken an seinen Sohn pflanzte.

 


 

zsedeny-oltarkepZsédeny

Eine der ältesten Martinskirchen des Komitats Vas steht in dem entlang der sog. Via Magna (die Landstraße zwischen Sopron und Sárvár) angesiedelten Zsédeny. Sie wird bereits in einer Urkunde von 1238 als Martinskirche erwähnt. Der Name des Ortes erscheint allerdings bereits in einer auf 1221 datierten Urkunde. Die Kirche gelangte in der Zeit der Reformation in den Besitz der Protestanten. Die Katholische Kirche erhielt das Gebäude 1660 zurück. Archidiakon Kazó berichtet nach seiner Kirchenvisitation von 1696 folgendes „Die Sankt Martin Kirche, die einst von katholischen Gläubigen zu Ehren des Heiligen Bischofs von Tours errichtet wurde, steht am Dorfende auf dem Friedhof, der von einem Weidenzaun umgeben ist. Der durch das mangelhafte Dach hineintropfende Regen hat die Decke beschädigt. Die Malerei ist abgeblättert, die Holzverkleidung ist kaputt. Im gewölbten Presbyterium stehen ein Altar und eine Kanzel aus Stein, der Turm und die Chorempore sind aus Holz.“ Die einschiffige Kirche wurde über die folgenden Jahrhunderte hinweg mehrmals renoviert. Im Vordergrund ihres Altarbildes erscheint der Heilige Martin als Bischof. An der rechten Seite im Hintergrund des Bildes ist die Szene der Mantelteilung vor den Mauern von Amiens zu sehen: der berittene römische Soldat, wie er seinen Mantel mit dem halbnackten Bettler teilt, links sieht man die Gans, das Attribut von Martin. Die Totenglocke im Kirchturm wurde 1588 in Wien, die Großglocke 1926 in Sopron gegossen. Die Ortschaft wird vom Radwanderweg „Vom Kloster von Sankt Martin zur Stadt von Sankt Martin“ durchquert, der Pannonhalma mit Szombathely verbindet.