Szombathelyi Egyházmegye

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Flüchtlinge verließen Körmend

Flüchtlinge verließen KörmendPfarrer von Körmend hatte gegen Widerstände Flüchtlinge aus ungeheiztem Zeltlager geholt und im Pfarrhof einquartiert – www.kathpress.at

Flüchtlingen haben die nahe an der österreichischen Grenze liegende ungarische Stadt Körmend verlassen. Das bestätigte auf Anfrage von "Kathpress" die Pressestelle der Diözese Szombathely (Steinamanger) am Freitag und berief sich dabei auf den katholischen Pfarrer von Körmend, Zoltan Nemeth. Dieser hatte in den letzten Wochen aufgrund katastrophaler Zustände im örtlichen ungeheizten Zeltlager Flüchtlinge auf Eigeninitiative im Pfarrhof aufgenommen. Entgegen den Widerständen vieler habe der Pfarrer damit laut Aussage von Mitarbeitern des Flüchtlingswerkes UNHCR Menschen vor dem Erfrieren bewahrt. Das Engagement des Pfarrers war Thema in ungarischen Medien und löste zahlreiche Reaktionen aus.

In einem jetzt von Pfarrer Nemeth verfassten Offenen Brief bedankt sich dieser nach dem Abzug der Flüchtlingen bei seinem Kaplan Krisztian Ora sowie bei den Helfern und Unterstützern der Flüchtlingsinitiative. Im Blick auf die verbreiteten Vorbehalte in der Bevölkerung schreibt der Geistliche: "Ich hoffe, es kehrt auch Frieden in Herzen jener ein, die nicht bereit waren, sich mit dieser Situation abzufinden." Den Flüchtlingen wünsche er, "sie mögen Sinn und Ziel ihres Lebens im Kreise der Gemeinschaften finden, egal wohin sie auch gelangen".

Nemeth war kurz vor Weihnachten aktiv geworden, nachdem ihn ein Hilferuf aus dem Camp auf seinem Pfarrgebiet erreicht hatte."Wir erfrieren! Bitte helfen Sie uns!", so lautet die Botschaft an den Pfarrer damals. In der Folge nahm er in einem abgetrennten Teil seines Pfarrhauses acht junge Männer aus Afrika, dem Irak, Afghanistan und Kuba auf. Die Flüchtlinge musste einmal täglich ins Lager gehen, um sich wie vorgeschrieben zu melden und mit ihren Angehörigen zu Hause übers Internet zu kommunizieren. Gegenüber Medien erklärte der Pfarrer, er habe Gewissensbisse, weil er schon viel früher hätte handeln müssen.